Antike – was war das für eine Zeit? Das abendländische Menschenbild.

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das Heraion von Olympia, alte Foto mit antiken Ruinen
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Foto Gerlind
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Bild: Das Heraion von Olympia.

■ Der Zeitabschnitt, den wir als Antike bezeichnen geht aus einer älteren Einteilung der Geschichte zurück, als man die Weltgeschichte in Urzeit, Altertum, Mittelalter und Neuzeit gliederte. Das Altertum war demnach die Zeit der Entstehung der Staaten. Das Mittelalter beginnt mit der Völkerwanderungszeit und die Neuzeit mit der Entdeckung Amerikas und der Hoch-Zeit der Renaissance. Übrigens verglich man die Zeitabschnitte auch gern mit der Kindheit, Jugend, Mannes- und mit dem weisen Greisenalter des Menschen, wobei das Altertum, also die Antike, die Kindheit der Menschheitsentwicklung darstellt.

■ Der Begriff des Menschheitsaltertums ist überholt, aber er ist um so mehr gebräuchlich, speziell für die römisch-griechische Kultur im Mittelmeerraum und so wollen wir die Begrifflichkeit auch hinnehmen. Die Antike beginnt etwa 1200 v. Chr. nach jener Völkerwanderung, die wir als die Wanderung der Seevölker bezeichnen. Diese Zeit ist uns schon aus dem alten Testament bekannt, durch die Philister, die vom Norden kommend in das Land zogen, wo etwa 240 Jahre später der Bau am Salomonischen Tempel begonnen wurde. [957 v. Chr. ] In jener Umbruchzeit, als die alten orientalische Reiche der Babylonier und Hethiter längst vergangen waren, formierte und entfaltete sich in Griechenland eine neu junge kulturelle Macht, zum Teil mit sehr durchsetzungsfähigen Militär-Staaten.

■ Welt-literarisch ebenso bekannt, wie die biblischen Berichte, ist jene Zeitepoche durch die Heldenepen Homers. Diese Epen sind die ersten hellen Lichter aus einer dunklen griechischen Zeit, der sich die so genannte archaische Zeit Griechenlands anschließt (ca. 700–500 v. Chr.) und wo sich dann das griechische Stadtstaaten etablierte und wo es in der Folge zur griechischen Kolonisation des Mittelmeerraums kam. Es folgt die klassische Periode Griechenlands (ca. 500–336 v. Chr.) eine Zeit großer kultureller Entfaltung, die das Fundament für das spätere christliche Abendland legte.

■ Dabei wurden auch zentrale politische Begriffe geprägt, etwa diejenigen, die im Zusammenhang mit der Entwicklung der Demokratie stehen. Zu den Leistungen der antiken griechischen Kultur zählen, um nur einige zu nennen, architektonische Monumente wie die auf der Athener Akropolis, bedeutende Skulpturen, Werke der Dichtkunst, die Grundlegung der modernen Philosophie und die Geschichtswerke Herodots, Thukydides und des Polibios, außerdem folgten maßgebliche Erkenntnisse auf dem Gebiet der Mathematik und Formen friedlichen sportlichen Wettstreits wie die Olympischen Spiele.

■ Neben den griechischen Staaten expandierte aber auch eine zweite Macht, die römische. Sie hatte die bessere Staatsform und das Römische Reich wurde zum Weltreich und bildete um das Mittelmeer einen Raum, in dem sich Wirtschaft und Kultur auf lange Zeit hin homogen entwickeln konnte und vor allem auch vermischte.

■ Wenn wir von einer kulturellen Mischung ausgehen, dann sollten wir aber mit in betracht ziehen, dass die griechisch-römische Mittelmeerkultur umgeben und beeinflusst war von angrenzenden Kulturvölkern, sowie von aggressiven Nomadenstämmen. Im Süden lag das ägyptische, im Osten das persische und im Westen das keltische Kulturland. Im Norden lebten wilde Skythen, im Osten Wüstenstämme und später in der Völkerwanderungszeit drangen Germanenstämme gegen das alte mittelländische Kulturland vor.
Wen man noch die zeitliche Vergangenheit in diese Betrachtung zieht, so grenzt eine phönizisch-ägyptisch-orientalische und etruskische Mittelmeerkultur vor der Antike an diese.

■ So finden wir in der Antike eine Mischung verschiedenster Kulturen, aber auch einen Kulturkampf, so meine These, ich will sie nur kurz anreißen und am Beispiel des antiken Menschenbildes erläutern. Die Griechen, als die Träger der vor-abendländischen Kultur, entwickelten aktiv ein Menschenbild, welches mit dem Bild des Ostens brach. Die alten Orientalen sahen und behandelten den Menschen nicht als Individuum, sondern als Masse, als Menschenmaterial, zum Teil als eine Art Nutz-Tier. Das Weltbild der Orientalen war streng dualistisch. Gut und Böse, Gott und Mensch, Himmel und Hölle, Leben und Tod, Herrscher und Beherrschte, alles war in unvereinbare Gegensätzlichkeiten getrennt.

■ Die Griechen hatten zwar diesen Dualismus in sich geistig aufgenommen und verinnerlicht [die christliche Hölle ist etwa etwas speziell griechisches] aber sie sprengten dieses alte Gedankengut durch die Idee ihrer Philosophen, dass der Mensch aus Seele und Leib in sich versteckt einen göttlichen Funken trägt der sich so vorzustellen ist, das im Materieleib eine substantielle Seele steckt und in dieser, quasi ebenso wieder eine Seele in der Seele, der essentielle Geist, das so genannte fünfte Element, das außerhalb der Materie von Erde Wasser Feuer und Luft existiert. Man nennt dies auch die platonische Trichotomie, die Dreiteilung des Menschen.

■ Damit haben die Griechen die östlich-dualistische Gedankenwelt aufgebrochen und durch die Dreiheit ersetzt und mit dem auch die Individualität des Menschen und sein Recht auf diese begründet, eben weil ein jeder Mensch einen göttlichen Kern in sich trägt. Das ist auch der geistige Hintergrund unseres Bekennens, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.

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