Dohna: archäologische Grabungen auf dem Kirchhof, März, April 2009

Dohna Kirchhof April 2009 01 Archeologische Ausgrabungen an der Kirche Grabungsleiter Herr SchubertDohna Kirchhof April 2009 02 Archeologische Ausgrabungen an der Kirche Grabungsleiter Herr SchubertDohna Kirchhof April 2009 03 Archeologische Ausgrabungen vor den Geplanten Bauarbeiten
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Bilder-Recherchen und Notizen: Dohna: archäologische Grabungen auf dem Kirchhof an der Kirche, März, April 2009
Es war wohl so, dass der Johanniterorden [vom Johanniter-Stift Dohna-Heidenau, das ehemalige Johanniter-Krankenhause, das nun Alters-Pflegeheim ist], der gern die Dohnaer Kirche nutzt, energisch auf eine Rollstuhlzufahrt gedrängt hat und diesen Bau nun auch unterstützt.

So wird nun eine Rollstuhlrampe zur Marienkirche gebaut, was nicht einfach ist, denn um den Höhenunterschied zu überbrücken muss viel Erdreich bewegt werden. Da es nun Bauarbeiten am historischen Ort sind, hat sich das Landesamt für Archäologie eingeschaltet und führt archäologische Sicherungsgrabungen durch. Solche Grabungen sind üblich, zumal hier in Dohna schon im frühen Mittelalter um die Kirche [die Urpfarrei war] herum bestattet wurde. Auch wollte man der Frage weiter auf den Grund gehen, ob sich in diesem Bereich die Vorburg der Dohnaer Burg befand. Doch für eine derartige mittelalterliche Bebauung fehlten die Spuren. Es hätten sich alte Siedlungsreste finden müssen, etwa Tonscherben, doch die Grabungen zeigten eher, dass der Kirchplatz schon immer als Begräbnisplatz genutzt wurde.

Die ältesten Bestattungen weisen mindestens auf das 13. Jahrhundert, sie könnten aber auch gut aus dem 11. und 12 jahrhundert stammen, so die vorläufige Meinung von Herrn Schubert, der hier Ausgrabungsleiter ist. Sonst zeigten sich keine spektakulären Funde, aber das ist in der Archäologie wohl eher der Alltag.

Trotzdem ist es schon interessant, denn die Grabungen zeigten, dass der Kirchhof im 18. jahrhundert zur Pfarrstraße hin verkleinert wurde. Vielleicht wegen einer Vergrößerung der Pfarrstraße. Bekannt ist übrigens auch, dass im Gelände der alten Knabenschule zur Friedhofsmauer hin bei Bauarbeiten in den 1880er Jahren Skeletteile gefunden wurden, was auch auf eine ursprünglich größere Ausdehnung des Kirchhofes hinweisen könnte.